Priming (Psychologie)

Der Begriff Priming beziehungsweise Bahnung bezeichnet in der Psychologie meist die Beeinflussung der Verarbeitung (Kognition) eines Reizes dadurch, dass ein vorangegangener Reiz implizite Gedächtnisinhalte aktiviert hat. Die Verknüpfung des Reizes mit speziellen Assoziationen im Gedächtnis, aufgrund von Vorerfahrungen geschieht häufig und zum allergrößten Teil unbewusst.[1]

Solch ein bahnender Reiz kann ein Wort, ein Bild, ein Geruch, eine Geste oder Ähnliches sein. Der primende bzw. bahnende Reiz aktiviert bottom-up-Gedächtnisinhalte, die top-down bestimmen, wie schnell der nachfolgende Reiz verarbeitet wird, oder ob er korrekt erkannt wird, oder – bei uneindeutigen Reizen – auf welche Weise er interpretiert wird, oder sie beeinflussen den Gemütszustand oder nachfolgendes Verhalten. Das Konzept beruht auf der Aktivierungsausbreitung von Assoziationen.

In den letzten Jahren gab es in der Fachwelt eine intensive Debatte über die tatsächliche Wirksamkeit des Priming.[2] Lediglich 25 Prozent der Studien konnten unabhängig bestätigt werden.[3]

  1. David G. Myers: Psychologie. Springer, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. 14. Juli 2008, ISBN 978-3-540-79032-7, Seite 961.
  2. Kahneman, Daniel: A proposal to deal with questions about priming effects
  3. Ulrich Schimmack, Moritz Heene, and Kamini Kesavan: Reconstruction of a Train Wreck: How Priming Research Went off the Rails

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